CI und Lärm am Arbeitsplatz

Ich habe mich heute gefragt, wie das wohl ist, wenn man ein CI trägt und beispielsweise mit dem Freischneider arbeiten möchte. Mein Freischneider beispielsweise, erzeugt lt. Typenschild einen Pegel von bis zu 112 dB/A. Das ist eine Lautstärke, bei der das Tragen von Gehörschutz zwingend vorgeschrieben ist. Aber wie ist das nun mit CI?

Es gibt eine Präventionsleitlinie des Fachbereichs Persönliche Schutzausrüstungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die sich sehr eindeutig zu diesem Thema äußert.

Ist auf dem CI-Ohr noch ein (Rest-)Hörvermögen vorhanden, so ist unverändert Gehörschutz zu tragen. Anders sieht es aus, wenn über das CI-Ohr kein natürliches Hören mehr vorhanden ist. In diesem Fall – so die DGUV – kann auf einen Gehörschutz verzichtet werden:

„Nach heutigem Wissensstand besteht für CI-Träger bei Aufenthalt im Lärmbereich keine Gefahr der Hörverschlechterung in den Frequenzbereichen, die mit dem Implantat versorgt werden. Es kann jedoch zu Schmerzempfindungen kommen, die z.B. durch Strömungsgeräusche oder Impulslärmspitzen verursacht werden. In diesen Fällen ist das CI im Lärmbereich auszuschalten.“

Allerdings gilt auch „Im Falle gekennzeichneter Lärmbereiche hat jede sich darin aufhaltende Person (also auch CI-Träger ohne Resthörvermögen) Gehörschutz zu benutzen.“ Das bedeutet: Wenn man in einem durch Beschilderung ausgewiesenen Lärmbereich arbeiten möchte/soll, muss Gehörschutz getragen werden, auch wenn er keinen Nutzen bringt.

Selbstverständlich sind für das normalhörende oder mit Hörgeräten versorgte Ohr die üblichen Richtlinien einzuhalten und gegebenenfalls von seiten des Arbeitgebers für eine adäquate persönliche Schutzausrüstung (PSA) zu sorgen.

(Quelle: www.dguv.de)

8 thoughts on “CI und Lärm am Arbeitsplatz

  1. Wie geht es Ihnen inzwischen? Ich habe heute mit einer Ihrer Kolleginnen gesprochen, die mit Ihnen zu einer Pädakustikerfortbildung gefahren ist ?

    1. Hallo Anja,
      mir geht es sehr gut mit dem CI. In ruhiger Umgebung kann ich mich – sofern die Sprach meines Gegenübers halbwegs deutlich ist – sehr gut unterhalten. Bei unbekannten Stimmen muss ich mich manchmal erst ein bisschen „eingewöhnen“. In lauter Umgebung, wenn es nicht das Durcheinandergebrabbel beispielsweise von Tischnachbarn ist, klappt es auch richtig gut. Ansonsten ist es noch ausbaufähig 😉 aber das wird ganz sicher mit der Zeit immer besser.
      Musik zu machen ist viel leichter geworden, seit ich hohe Töne wieder hören kann. Morgen fahre ich mit den beiden Chören in denen ich mitmache auf das Landeschorfest nach Mainz…
      Seit meiner Reha sind schon wieder acht Wochen ins Land gegangen und ich merke, dass langsam wieder eine Nachjustierung sinnvoll wäre.
      Wie kommst Du mit der Entscheidung für das CI voran?
      Viele Grüße
      Axel

      1. Das klingt doch schon mal prima!
        Ich habe einen OP-Termin für den 20.9. und nun auch alle ausstehenden Untersuchungen hinter mir sowie die Zusagen zur Kostenübernahme. Dennoch soll ich nun noch einmal zur Absicherung, falls es Probleme mit der PKV gibt, ein BAHA-Gerät probetragen.
        Ansonsten freue ich mich, dass bald was passiert. Nur mit der Vorstellung, dass ich bald viel Geduld haben muss, hadere ich noch ?

        1. Wo wirst Du operiert?
          Ich hatte ein langes Gespräch mit dem Chefarzt der Reha-Klinik in St. Wendel, wo ich meine Reha gemacht habe. Die Klinik bietet jetzt in Kooperation mit verschiedenen Kliniken in Deutschland ein neues Anpasskonzept an. Das geht dann erheblich schneller, weil OP und Reha eng verzahnt sind. Beispielsweise findet die Erstanpassung bereits nach zwei und nicht erst nach vier Wochen statt und dauert dann schon eine Woche. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich das so gemacht. Unter dem folgenden Link https://www.bosenberg-kliniken.de/unsere-klinik/ueber-unsere-klinik/ findest Du ein paar Infos über die Reha-Klinik. Wenn Du da anrufst, bekommst Du auch nähere Infos zu dem neuen Konzept.
          Durch diese Kooperation ist auch die Qualität der OP gesichert.
          Das Gespräch mit dem Chefarzt Dr. Seidler veröffentliche ich übrigens in Kürze als Interview hier auf meinem Blog…

  2. Hallo Axel, bin heute mal wieder dazugekommen hier zu lesen.
    Freut mich, dass das alles so positiv verlaufen ist. Unser Treffen in St. Wendel fand ich schön. Habe die Adresse deines Blogs schon an eine Kundin weitergegeben.

    Weiterhin viel Erfolg in allen Bereichen.

    Bis dann, dein Alter Schulkameraden. Klaus

    P.S, KUCK doch wiedermal bei Threema vorbei. 🙂

    1. Hi Klaus,
      ja, ich bin jetzt sehr zufrieden und mit dem CI im Alltag angekommen. Steigerungsfähig ist es dennoch… Aber dafür gibt’s ja die Blockwochen.
      Liebe Grüße
      Axel

  3. Das macht dann noch Hoffnung. Könnten Sie mir ihre Emailadresse und sonstige Kontaktdaten zu kommen lassen?
    LG
    Thomas Jentgens

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